Die Nachfrage nach minimal-invasiven Schönheitseingriffen boomt nicht erst seit dem Lockdown. Lippenaugmentationen, Gesichtsstraffung und Co. werden als sogenannte Lunchtime Treatments angeboten. Den Patienten wird eine komplikationslose Behandlung in Aussicht gestellt. Dass es sich bei einer Faltenunterspritzung jedoch nach wie vor um einen invasiven Eingriff in den Körper handelt, gerät gerne aus dem Fokus.
Eine Erlaubnis zu diesen Eingriffen haben nur approbierten Ärzte und Heilpraktiker mit Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde. Denn nur wer genaue anatomische Kenntnisse in Theorie und Praxis kennt, kann Patienten vertrauensvoll und sicher behandeln. Eine fundierte medizinische Ausbildung garantiert, dass mögliche Krankheiten nicht verkannt oder falsch behandelt werden. Das gilt vor allem auch im Bereich ästhetisch-plastischer Eingriffe. Aus dem schnellen Traum nach jugendlicher Ausstrahlung kann sonst schnell ein Albtraum mit langen Nachbehandlungen werden. Wir möchten diesen Artikel nutzen und die Sicherheit bei ästhetisch-plastischen Eingriffen beleuchten.
Dr. med. Achmed Tobias Scheersoi ist Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie. Er leitet seit vielen Jahren die Schlosspraxis Brühl. Dort wendet Dr. Scheersoi unterschiedliche Methoden der Faltenreduktion an. Dank seiner grundständigen medizinischen Ausbildung und einem jahrelangen Facharztstudium verfügt er über Expertenkenntnisse zur sicheren Faltenreduktion.
Dr. Scheersoi: "Grundsätzlich verfügen Ärzte und Heilpraktiker über ein breit gefächertes anatomisches Wissen. Der Arzt hat im Rahmen seines Studiums den Menschen über Jahre quasi in- und auswendig kennengelernt. Allein durch das anschließende Facharztausbildung habe ich mich exklusiv mit einem bestimmten Fachgebiet der Medizin auseinandergesetzt. Als Mediziner nehme ich zudem ständig an Fachtagungen und Weiterbildungen im Bereich innovative Methoden der Gesichtsstraffung teil.
Auch Erfahrungswissen ist in der Medizin enorm wichtig. Ärzte, die bereits viele unterschiedliche Methoden der ästhetischen Schönheitskorrektur angewendet haben, wählen aus einem breit gefächerten Spektrum aus. Denn jeder Patient bringt individuelle Wünsche und anatomische Voraussetzungen mit. Behandler, die lediglich nur eine Technik der Faltenreduktion beherrschen, schöpfen aus einem viel geringeren Repertoire. Teilweise fehlt hier am Anfang der Laufbahn die Praxiserfahrung.
Eingriffe, die für den Laien simpel erscheinen, können im Detail aber komplex sein. Daher empfehle ich immer eine Behandlung bei Kollegen, die einen bestimmten Eingriff schon sehr häufig durchgeführt haben."
Dr. Scheersoi: "In der Schlosspraxis Brühl verwenden wir zertifizierte Präparate zur Faltenreduktion. Diese sind in klinischen Studien getestet und erprobt. Schließlich haben wir die volle Verantwortung gegenüber unseren Patienten, ethisch und medizinisch. Es kommt uns auf eine natürliche Faltenreduktion an. Daher will ich die Wirkung genau einschätzen können. Wir halten in unserer Praxis unterschiedliche Präparate vor. Ich kann zwischen unterschiedlichen Hyaluronsäure Fillern, Botox oder Fadenlifting Systemen auswählen. Grundsätzlich arbeite ich mit den Herstellern seit Jahren zusammen und kenne die spezifische Wirkweise der Produkte sehr gut."
Dr. Scheersoi: "Es wird immer Lücken geben, die ausgenutzt werden. Was wirklich hilft, ist natürlich eine umfassende Patientenaufklärung. Die Gesundheit meiner Patienten steht an erster Stelle. Sie ist ein hohes Gut. Als ästhetisch-plastische Chirurgen stehen wir in der Verantwortung, Aufklärung zu betreiben und im vollen Umfang eine medizinisch fachgerechte Behandlung zu gewährleisten.
Im Vorfeld nehme ich mir ausreichend Zeit und wählen zusammen mit dem Patienten die Behandlungsmethode aus. Ich behalte mir das Recht vor auch Patienten mit unrealistischen Wünschen abzulehnen. Denn mein medizinischer und ästhetischer Anspruch gilt der natürlichen Schönheitskorrektur. Nach dem Eingriff soll die lebendige und ganz persönliche Gesichtsmimik erhalten bleiben. Vom eigentlichen Eingriff soll nichts zu sehen sein. Und ehrlich: Einem Gesicht, das beim Lachen keine Lachfältchen mehr zeigt, vertraut man viel weniger."
Dr. Scheersoi: "Das kommt vor. Beispielsweise musste ich kürzlich nach einem suboptimalen Fadenlifting Fadenenden aus dem Auge entfernen. Gerade preiswerte Angebote haben den Nachteil, dass in puncto Nachsorge und Komplikationsmanagement nicht so viel Budget vorgehalten wird."
Dr. Scheersoi: "Die Unterspritzung von Zornesfalten scheint zwar simpel, erfordert jedoch umfassende anatomische Kenntnisse. Dabei muss unbedingt ein klares Risikomanagement vorliegen. Eine falsch durchgeführte Unterspritzung kann im Extremfall zu Erblindung führen. Als Arzt kann ich Wirkung und Nebenwirkung der spezifischen Präparate genau einschätzen. Mir stehen als Arzt alle Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, um z. B. Hyaluronsäure aufzulösen. Außerdem bietet unsere Praxis eigene OP-Räume sowie die Anbindung an ein Krankenhaus."
Dr. Scheersoi: "Da sieht man viele Beispiele, die nicht meinen Vorstellungen von Ästhetik und Ethik entsprechen. Die Menschen, die sich solchen Behandlungen unterziehen, stehen oft unter einem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Druck. Da sinkt die Hemmschwelle, sich preisgünstigen und risikobehafteten Behandlungen zu unterziehen.
In der Schlosspraxis Brühl setzen wir auf natürliche, individuelle Schönheit. Wenn man wie ich seinen Beruf liebt, möchte man immer das beste Ergebnis für seine Patienten erreichen.
Vor einer komplexen Behandlung lasse ich mir immer zuerst ein Patientenbild zusenden. Zudem ist es mir wichtig, dass sich die Patienten bereits einer Form der Faltenbehandlung unterzogen haben. Somit bringen sie selber Erfahrung mit, wie sie sich mit einem ästhetischen Eingriff fühlen. Ich kann dann ganz anders in Gespräch einsteigen."
"Herr Dr. Scheersoi, haben Sie vielen Dank für Ihre Zeit und dieses Interview."
Foto mit freundlicher Genehmigung der Schlosspraxis Brühl | fb